Ein Beispiel einer verdeckten Systemaufstellung:
Sich wieder erwünscht und gewollt fühlen – das durfte ein Klient in einer Sitzung wieder erfahren.
Ein Klient kommt zu mir, weil er sich öfters allein und ungewollt fühlt – bei seinem Freund (freundschaftliche Beziehung, keine Liebesbeziehung). Das zeigt sich wohl daran, dass sein guter Freund lieber Zeit anders verbringt als mit ihm.
Sein Wunsch ist es grundsätzlich, dass seine Freunde ihn mögen und gerne Zeit mit ihm verbringen wollen und alle ein gutes Gefühl dabei haben.
Ich stellte auf:
- Das Gefühl des „ungewollt und unerwünscht seins“
- den Klienten
- seinen Freund
In der Aufstellung (die ich verdeckt durchführe, das hat den Grund, damit wir wirklich nur im Gefühl arbeiten und der Kopf sich keine „Hirngespinste“ ausdenkt, wie es zu sein hat) zeigt sich sehr schnell, dass der Klient von seinem Freund wegschaut. Zwischen seinem Freund und dem Klienten stellt der Klient das Gefühl des „Ungewollt und unerwünscht sein“.
Durch das verdeckte Aufstellen können die Klienten nicht anders und stellen die Steine so, wie das Gefühl es Ihnen sagt, ohne das die Klienten wissen, wer welcher Stein ist oder ob der Stein überhaupt eine Person ist oder wie hier im Beispiel ein Gefühl.
Die Konstellation der verdeckt aufgestellten Steine bestätigt deutlich, dass der Klient die freundschaftliche Verbundenheit gar nicht sehen und fühlen kann. Das heißt, er sieht seinen Freund nicht mit dem Herzen, sondern schaut weg. Denn wenn er auf den Freund schauen würde, steht immer das Gefühl des „unerwünscht und ungewollt seins“ dazwischen. Wenn man sich hier auf die Seite des Freundes versetzt, wird es verständlich. Denn wenn man nicht wirklich mit dem Herzen gesehen wird, dann verbringt man auch nicht so gerne Zeit mit diesem Menschen.
Das Gefühl des „unerwünscht und ungewollt seins“ hat seine Ursache aber nicht erst durch den Freund, sondern ganz woanders. Diese Gefühle sind in der Regel schon vorher da (da sich diese Gefühle durch frühere Erlebnisse ins Unterbewusstsein eingebrannt haben), sie äußern sich nun aber durch aktuelle Lebensumstände.
Ich nehme bei diesem Aufstellungsbild Bedrohung, Angst und Panik im Raum wahr. Ich spreche den Klienten daraufhin an, dann kann der Klient diese Bedrohung spüren. Vorher war ihm diese nicht bewusst.
Er merkt, dass es ihm eigentlich ganz schön zu eng ist zwischen ihm und seinem Freund (obwohl der in eine andere Richtung schaut). Der Klient kann diese Enge nun sehr schön im Brustraum spüren. Diese Enge führt dazu, dass der Wunsch in ihm entsteht, sich vom seinem Freund zu entfernen, weil er es nicht aushält. Gleichzeitig gibt es die unbewusste große Angst, wenn er jetzt geht, dann mag ihn sein Freund nicht mehr und er wäre ungewollt. Eine unbewusste Blockade wird sichtbar. Das heißt, der Klient wünscht sich zwar „Nähe“, aber gleichzeitig ist es ihm dann zu eng und er kann nicht gehen, somit schaut er weg und ist mit seinem Herzen nicht wirklich dabei.
Dieser Konflikt wird dem Klienten durch die Aufstellung erst bewusst. Er erkennt das Muster seiner bisherigen Freundschaften und erkennt, dass er oft innerlich mit sich hadert, wenn er z.B. bei Freunden auf einer Feier ist und es gefällt ihm nicht, dann kann er nicht gehen und hält so lange aus, bis er das Gefühl hat, er verpasst nichts mehr. Nur dann ist meist schon viel Zeit vergangen, die eigentlich nicht mehr schön war, wo er nicht mehr mit dem Herzen dabei war und die er gerne in Ruhe mit sich verbracht hätte. Oder er verbringt Zeit mit Freunden, die ihm nicht mehr gut tun und kann sich nicht lösen. Das wiederum führt dazu, dass kein Raum frei ist für „echte“ Freunde, wo er mit seinem Herzen dabei sein kann.
Weitere therapeutische Interventionen lösten die Enge
Wir schauten noch weiter mit therapeutischen Interventionen auf die Enge in seinem Brustraum. Umso mehr er sich dieser Enge bewusst wird, umso mehr konnte sich die Enge lösen und die Panik ging raus. Der Klient konnte etwas von seinem Freund in der Aufstellung weg rutschen und fühlt dadurch, dass die Verbindung bleibt und nun sogar mehr Freiraum rein kommt. Das freut ihn und es kam das Gefühl in ihm auf, dass er sich gewollt und angenommen fühlt, auch wenn er sich seinen Freiraum nimmt.
Nach der Aufstellung wird klar, dass der Klient bisher unbewusst abgespeichert hatte, wenn er sich mehr Freiraum nimmt für sich, dann geht die Verbindung zu seinen Freunden verloren und er ist dann ungewollt. Das konnte sich sehr schön zeigen in der Aufstellung und gelöst werden. Ein traumatisierter Anteil wurde sichtbar und konnte geheilt und wieder integriert werden. Nun kann sich der Klient seinen Raum erlauben und weiß, dass er dennoch in Verbindung zu seinem Freund ist.
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