Fallbeispiel aus meiner Praxis: verdeckte Systemaufstellung im Einzelsetting „Loslassen“
Dieses mal geht es um das Thema Loslassen. Im Grunde geht es sehr häufig ums Loslassen:
- Loslassen von Dingen, die uns belasten (wie z.B. der Schneeberg auf dem Hüttendach)
- Loslassen von Ängsten
- Loslassen von inneren Blockaden
- Loslassen von Menschen, mit denen ich noch verbunden bin, obwohl es mir nicht mehr gut tut.
Doch um Loslassen zu können, muss erst der Konflikt, das darunterliegende „Trauma“ geheilt werden. Und genau, um das ging es auch in dieser Aufstellung, die ich euch vorstellen möchte.
Ein Klientin wollte gerne den Ex-Ehepartner sowie weitere Ex-Partner loslassen. Doch das klappte nicht so recht. Immer wieder kamen die Gedanken an die Partner hoch. Trotz mehrerer Jahre Abstand, die bereits vergangen waren, gelang das Loslassen nicht vollständig.
Somit ist auch kein Platz für einen neuen Partner. In den Aufstellungen habe ich auch immer wieder feststellen können, ist der Platz des Partners systemisch noch belegt, kann auch kein neuer Partner seinen Platz richtig finden.
Los ging es
Wir schauten somit in der verdeckten Familienaufstellung darauf, was ist zwischen der Klientin und den Partnern noch offen. Warum konnte sie nicht loslassen. Obwohl es doch lange vorbei ist und sie auch keinen der Partner zurück möchte. Im Verstand war alles klar, aber das Gefühl hing fest, ohne ersichtlichen Grund.
Wir haben in der Aufstellung gleich mehrere der vorherigen Partner aufgestellt. Ich wollte schauen, um wen geht es genau. Damit meine ich, ich wollte überprüfen und klären, geht es eigentlich nur um eine Person und einen Glaubenssatz, weswegen die Trennung nicht richtig gelang oder ging es um mehrere Themen.
Was sich zeigte
Es zeigte sich, dass das Loslassen unterschiedlich gut gelang. Bei einem Ex-Partner war noch etwas Groll und Ärger da, den wir gut in der Aufstellung lösen konnten.
Bei dem Ex-Ehemann war das loslassen noch schwieriger. Wir schauten hin, was für Gefühle versteckten sich dahinter, warum bei ihm das loslassen nicht gelang.
Mit konkreten Fragestellungen konnte die Klientin immer mehr ihr Unterbewusstsein zum Vorschein bringen und dann zeigte sich der Glaubenssatz, der das Loslassen verhinderte:
„wenn ich loslasse, dann bin ich nichts mehr wert“ … „dann bin ich ganz alleine“
Nun konnte es sich lösen
Damit war klar, warum das Loslassen nicht gelang. Wenn der Schmerz der „vermeintlich eigenen Westlosigkeit“ so groß ist, dann wird verständlich, dass unbewusst lieber am Ärger und Groll festgehalten wird, denn der Groll und Ärger ist erträglicher, als das Gefühl wertlos zu sein.
Dies sind alles unbewusst Prozesse. Ich möchte damit deutlich machen, wie unbewusste Glaubenssätze uns beeinflussen können, obwohl vom Verstand es nicht logisch erklärbar ist.
An ihrem Glaubenssatz und dem Gefühl „nichts wert zu sein“ wurde gearbeitet, so dass sich das gut lösen konnte.
Danach war das Loslassen einfach möglich.
Was möchtest du verändern in einem Leben? Wo möchtest du gerne deine blockierenden Glaubenssätze lösen, Ärger oder Ängste lösen? Schreibe mir: